Bewertung
Das ist falsch. Sonnenbrillen bedecken nur einen sehr kleinen Teil der Hautoberfläche und haben damit keinen bedeutenden Einfluss auf die Vitamin-D-Produktion. Darüber hinaus reduzieren Sonnenbrillen die Wahrscheinlichkeit von Sonnenbrand im Bereich der Augenpartie.
Fakten
Sonnenbrillen schützen die Augen vor ultravioletter Strahlung (UV). Das wird immer wichtiger: Nach Angaben von Augenchirurgen hat die Belastung durch UV-A und UV-B-Strahlen in den letzten 30 Jahren durch den Klimawandel um bis zu 20 Prozent zugenommen. Deswegen raten Augenärzte dazu, bei schönem Wetter so oft wie möglich eine Sonnenbrille zu tragen.
Die Gläser sollten dabei einen UV-400-Schutz haben. Das bedeutet, dass die Brille UV-Strahlen im Bereich von bis zu 400 Nanometern Wellenlänge abhält. Modelle ohne UV-Schutz können dem Auge schaden.
Vitamin D und UV-Strahlung
Die einzig bekannte positive biologische Wirkung von UV-Strahlung ist nach Angaben des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) die Bildung des körpereigenen Vitamins D durch UV-B-Strahlung. Dadurch wird Provitamin D3 – eine Substanz, die in unseren Hautzellen vorhanden ist – in Prävitamin D3 umgewandelt. Über weitere Stoffwechselprozesse wird im Körper schließlich Vitamin D gebildet.
Die Haut ist mit etwa 1,8 Quadratmetern Fläche das größte Organ des menschlichen Körpers. Für die Vitamin-D-Produktion reicht es laut BfS aus, zwei bis dreimal in der Woche für 12 Minuten Gesicht, Hände und Arme von der Sonne bescheinen zu lassen. Die wenigen Zentimeter, die eine Sonnenbrille an Fläche im Gesicht einnimmt, fallen dabei nicht ins Gewicht.
Sonnenlicht kann den Augen schaden
Übermäßige Sonneneinstrahlung ist nach Angaben von Krankenkassen nicht nur ein Risiko für Hautkrebs, sondern stellt auch eine erhebliche Belastung für die Augen dar. Denn Sonnenlicht besteht aus einem Spektrum verschiedener Strahlungsarten, die bis zur Netzhaut vordringen und sie dauerhaft schädigen können.
Wer seine Augen zu lange ungeschützt der Sonne aussetzt, riskiert nach Angaben von Krankenkassen auch akute und dauerhafte Schäden an Hornhaut und Augenlinse. Langzeitschäden wie eine Augenlinsentrübung (Grauer Star) sind möglich. Zusätzlich führen vor allem UV-Strahlen zu einer frühzeitigen Hautalterung und Bindegewebsstörungen.
Geeignete Sonnenbrillen schützen nicht allein vor Strahlung, sondern auch gegen Sonnenbrand rund um die Augen. Die Haut ist dort besonders dünn und empfindlich. Sonnenbrillen verursachen also keinen Sonnenbrand – im Gegenteil: Sie schützen davor.
(Stand: 6.6.2025)
Links
Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Ophthalmochirurgie (DOC)(archiviert)
Bundesamt für Strahlenschutz zu Vitamin D(archiviert)