Gewalt, Mobbing und Cybermobbing

Symbolfoto @pexels

(mfon_köln) „Unter Cyberbullying oder Cybermobbing versteht man die Beleidigung, Bedrohung, Bloßstellung oder Belästigung von Personen mithilfe von Kommunikationsmedien, beispielsweise über Smartphones, E-Mails, Websites, Foren, Chats und Communities. [Und] kann zum Beispiel in Chats, Foren und per E-Mail passieren, aber auch in Social Communities wie Facebook und Instagram und auf Videoplattformen wie Youtube, auch wenn die Betreiber diesen Seiten sich bemühen, gegen Mobbingattacken vorzugehen und Diffamierungen schnell zu löschen.“ (Quelle: Bundesfamilienministerium – Was ist Cybermobbing?)

Zahlen und Fakten

Die „Jugend, Information, (Multi-)Media Studie“ (JIM-Studie) des „Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest“ (mpfs), Stuttgart, untersucht seit mehr als zwei Jahrzenten den Medienalltag Jugendlicher in Deutschland. Beim Thema Desinformation und Beleidigungen im Netz der JIM-Studie 2021 zeigt sich: 58 Prozent der Jugendlichen wurden im letzten Monat mit Hassbotschaften konfrontiert, 56 Prozent mit extremen politischen Ansichten und 47 Prozent mit beleidigenden Kommentaren. Lediglich 23 Prozent der Jugendlichen konnten von sich sagen, im letzten Monat mit keinem dieser Phänomene konfrontiert worden zu sein. Insgesamt ist der Anteil der betroffenen Jugendlichen in allen Bereichen höher als in den vorherigen Jahren.

Zum Vergleich: Die JIM-Studie von 2016 besagt, dass acht Prozent der jugendlichen Internetnutzer zwischen 12 und 19 Jahren selbst bereits Opfer von Cybermobbing gewesen sind. Von jedem Fünften der Jugendlichen wurden schon einmal falsche oder beleidigende Sachen per Handy oder im Internet verbreitet. 34 Prozent der Befragten haben jemanden im Bekanntenkreis, der durch Cybermobbing „fertiggemacht“ wurde.
(Quelle: mpfs, Stuttgart)

 

Aktivitäten und Ratschläge

Die UNESCO-Mitgliedstaaten haben den ersten Donnerstag im November zum Internationalen Tag gegen Mobbing und Cybermobbing erklärt und rufen alle in der Gesellschaft auf, etwas zu diesem Tag beizutragen und sich vor allem an der Prävention von Online-Gewalt zu beteiligen, um die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Lehrkräfte, um die Schule zu einem sicheren Lernort zu machen, müssen dabei aber auch durch Schulungen und noch mehr Unterstützung in dieser Rolle gestärkt werden. Die Gewalt an Schulen kann weitgehende Ausmaße annehmen und sich nicht nur auf die individuelle Leistung, sondern auch auf Zukunftsaussichten auswirken. Ein sicheres Umfeld erhalte demnach die Qualität des Lernens für alle.

Die „Initiative klicksafe“ bietet zum Thema „Cybermobbing rechtzeitig erkennen und richtig handeln“ sowohl Betroffenen, als auch pädagogischen Fachkräften Tipps und Basics im Umgang an. Liegt ein Cybermobbing-Fall vor, muss so schnell wie möglich gehandelt werden, um dem Leiden des Opfers ein Ende zu bereiten und dauerhaften Schaden an seiner seelischen Gesundheit zu verhindern. Ruhe bewahren, sich bewusst machen, dass man nicht alleine in dieser Situation ist und sich Hilfe im Umfeld oder bei einer Beratungsstelle wie zum Beispiel der Nummer gegen Kummer „NGK“ (Tel.: 116 111) holen. Anonyme Anfragen sind erlaubt. Auch das Dokumentieren des Falls kann bei Rechtsverstößen dabei helfen, die Täter:innen zur Rechenschaft zu ziehen.

 

Wichtige Anlaufstellen:
NGK Nummer gegen Kummer e.V., Kummer-Telefon bundesweit: 116 111
Klicksafe – Cybermobbing:
Medienanstalt Rheinland-Pfalz, 67059 Ludwigshafen, medienanstalt-rlp.de, info@klicksafe.de
Landesanstalt für Medien NRW, 40221 Düsseldorf, medienanstalt-nrw.de, klicksafe@medienanstalt-nrw.de

 

Quellen:
JIM-Studie, Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, c/o Landesanstalt für Kommunikation (LFK), Reinsburgstr. 27, 70178 Stuttgart
Bundesfamilienministerium – (bmfsfj/themen/kinder-und-jugend/medienkompetenz/was-ist-cybermobbing–86484)
Deutsche UNESCO-Kommission – International Day against Violence and Bullying at School, including Cybermobbing (unesco.de/presse)

 

(MEGAfoN_Online_Redaktion)