Erfundene Meldung über Bully-Filmstart für wahr gehalten

Sein neuer Film «Das Kanu des Manitu» hat Diskussionen ausgelöst, wurde aber nicht von einer Kinokette abgesetzt: Michael Bully Herbig.
Foto: Sven Hoppe/dpa

Eine der bekanntesten Kinokomödien ist in die zweite Runde gegangen: Am 14. August 2025 hatte «Das Kanu des Manitu» seine deutschlandweite Premiere. Aber angeblich machen manche Kinos nicht mit.

Eine Kinokette namens «FilmPalast24» hat Gerüchten zufolge erklärt, den Film «Das Kanu des Manitu» aus dem Programm genommen zu haben. Die Behauptung kursierte kürzlich im Netz, beispielsweise auf Facebook. Dort heißt es in einem Post, die Kinokette bezeichnete den Film als nicht zeitgemäß und begründe die Entscheidung auch damit, dass er «potenziell kulturaneignende Szenen» enthalte. Michael Bully Herbigs neuer Film solle deswegen nicht gezeigt werden.

Bewertung

Die angebliche Kinokette «FilmPalast24» gibt es überhaupt nicht. Die erfundene Meldung enthält überspitzte Formulierungen und Übertreibungen, die auf eine satirische Absicht hindeuten.

Fakten

Die Behauptung basiert auf einem Sharepic, das die beschriebene Falschmeldung enthält. In mehreren Fällen hat sie daraufhin insbesondere auf Facebook die Runde gemacht. Auch auf der Plattform X wurde sie geteilt, teils unter Empörung darüber, dass der neue Bully-Film angeblich nicht gezeigt werden soll. Auch über das Internet hinaus soll es Reaktionen auf den Post gegeben haben. So soll laut AFP ein Kino in Bautzen den Film absichtlich außergewöhnlich oft gezeigt haben.

Eine Google-Suche der im Post genannten Kinokette «FilmPalast24» gibt jedoch bereits Hinweise darauf, dass bei der Meldung etwas im Argen ist: Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Kette überhaupt existiert. Dazu kommt, dass der Filmtitel falsch geschrieben wurde. Dem «Manitu» wurde bei der Fake-Variante «Manitou» ein «o» hinzugefügt.

Dass der Post satirisch gemeint ist, wird neben diesen Informationen vor allem dank der gewählten Formulierungen klar. Dort wird ein angeblicher Sprecher von «FilmPalast24» mit den Worten zitiert: «Wir können die Sicherheit unserer Gäste nicht garantieren, wenn jemand im Saal versehentlich lacht […] Wir leben schließlich nicht mehr im Jahr 2001, sondern 2025, da kann ein Gag schon mal eine mittlere Staatskrise auslösen.»

Film hat Diskussionen ausgelöst

In der Tat hat es im Zusammenhang mit dem neuen Bully-Film kritische Debatten darüber gegeben, ob der darin enthaltene Humor heute noch zeitgemäß ist. Einem Artikel von T-Online zufolge gibt es Stimmen, die den Film unter anderem für sexistische und stereotypische Darstellungen wie auch für kulturelle Aneignung kritisieren.

Im Gespräch mit dpa hat sich Bully auch selbst zur Kritik geäußert, wie etwa in der Freien Presse nachzulesen ist. Die Woke-Bewegung sei an sich eine gute Sache, meinte er, aber wenn es übertrieben werde, kippe es in die andere Richtung.

(Stand: 28.8.2025)

Links

Post auf Facebook (archiviert)

Geteilte Fake-Meldung auf Facebook (archiviert)

Geteilte Fake-Meldung auf X (archiviert)

AFP-Faktencheck (archiviert)

T-Online-Artikel über Kritik zu „Das Kanu des Manitu“ (archiviert)

Freie Presse-Artikel über Bully-Reaktion (archiviert)